8) sterben
(der erste
sonnenstrahl sanft erweckend. die hand der mutter liebevoll auf dem weichen
haar) ohnmächtig stierend (süße träume aus den augen küssen) im kaleidoskop von
grautönen drehend taumelnd. zwei nackte körper aneinandergelagert die blässen der
häute schalen zu früh gelegter wachteleier. voller angst sie könnten
zerbrechen.
Constanze richtet
sich auf weit weg. leises wimmern dumpf aus den tiefen eines berges. ganz aus glas.
man sieht sie aber fühlt sie nicht möchte das glas zerschlagen aber hat sich
des werkzeugs entledigt. erinnern an die wut zerfetztes t-shirt zertrümmerte
gitarre. beteuerungen dann beschimpfung. Constanze verzweifelt. see der tränen untergehend
verloren. der traumlose schlaf zu kurz. grell dröhnend. fehlende anklage.
richter ohne kläger. mörder. anziehen motorisch. banale befindensfrage wie
geht`s. versuchte annäherung an die niedergetretene kreatur. zertrampelte
reagieren nicht. zorn tödlich wie der staub. vermengt mit den dunkelrot
umrandeten abdrücken zerquetschter fliegen. auf den schäbigen dachfenstern
klebend. verwehrt den zutritt des lichts in das kleine zimmer. oder regnet es.
es regnet. zwei tote. im regen. auf einem grillfest. alles ausgemacht. acht uhr
dreissig. Konrad wird um neun da sein. lebensfreudeversprühend (mach die weiber
froh und du hast den geilsten sex) charmant imponierend imposant. ekelhaft
„mußt dich anziehen. bitte“ Constanze sitzt auf dem bett bewegungslos „ich kann
nicht“ zitternde lippen.
Schwarz
vom Morast, entglitt sie in torfige Tiefen.
Constanze blutlos
schwebend konserviert „hilf mir“ hände krallen sich in hände arme rücken.
körper presst sich an körper. tropfenweise verschmelzung anwachsend zu einem
strom feuriger lava. darin verbrennend der schmerz. erschöpfte skulpturen ineinander
verkeilt.
Die aufsteigende
Morgensonne trocknete den blutenden schlammverschmierten Körper.
tönerne hüllen aschgrau alterlos mit sprüngen übersät “lass uns nicht
zerschellen”.