Samstag, 24. Januar 2015



8) sterben

(der erste sonnenstrahl sanft erweckend. die hand der mutter liebevoll auf dem weichen haar) ohnmächtig stierend (süße träume aus den augen küssen) im kaleidoskop von grautönen drehend taumelnd. zwei nackte körper aneinandergelagert die blässen der häute schalen zu früh gelegter wachteleier. voller angst sie könnten zerbrechen.
Constanze richtet sich auf weit weg. leises wimmern dumpf aus den tiefen eines berges. ganz aus glas. man sieht sie aber fühlt sie nicht möchte das glas zerschlagen aber hat sich des werkzeugs entledigt. erinnern an die wut zerfetztes t-shirt zertrümmerte gitarre. beteuerungen dann beschimpfung. Constanze verzweifelt. see der tränen untergehend verloren. der traumlose schlaf zu kurz. grell dröhnend. fehlende anklage. richter ohne kläger. mörder. anziehen motorisch. banale befindensfrage wie geht`s. versuchte annäherung an die niedergetretene kreatur. zertrampelte reagieren nicht. zorn tödlich wie der staub. vermengt mit den dunkelrot umrandeten abdrücken zerquetschter fliegen. auf den schäbigen dachfenstern klebend. verwehrt den zutritt des lichts in das kleine zimmer. oder regnet es. es regnet. zwei tote. im regen. auf einem grillfest. alles ausgemacht. acht uhr dreissig. Konrad wird um neun da sein. lebensfreudeversprühend (mach die weiber froh und du hast den geilsten sex) charmant imponierend imposant. ekelhaft „mußt dich anziehen. bitte“ Constanze sitzt auf dem bett bewegungslos „ich kann nicht“ zitternde lippen.
Schwarz vom Morast, entglitt sie in torfige Tiefen.
Constanze blutlos schwebend konserviert „hilf mir“ hände krallen sich in hände arme rücken. körper presst sich an körper. tropfenweise verschmelzung anwachsend zu einem strom feuriger lava. darin verbrennend der schmerz. erschöpfte skulpturen ineinander verkeilt.
Die aufsteigende Morgensonne trocknete den blutenden schlammverschmierten Körper.
tönerne hüllen aschgrau alterlos mit sprüngen übersät “lass uns nicht zerschellen”.

Dienstag, 20. Januar 2015

Kapitel 7.



7) fallen

eingetunkt im medienmorast. Constanze lacht „hör auf“ lacht „hör auf“ gläsern brechender schall verirrt in der wodkaflasche. verzerrter mund (geliebter mund). sie könne sich nicht verlassen. nie könne sie sich verlassen. weint was soll man jetzt noch kreischt. das unabänderliche ertragen. klirrend plärrend fällt lallend.
 

Montag, 12. Januar 2015

Schöcklblick, 6. Kapitel.


Viel Spaß!


6) gesellschaft

Der Trommler saß an der Wand. Die Gesellschaft drängte sich in den abgedunkelten Raum. Herzliche Willkommensgrüße durchmischten sich mit den weichen Klängen des Geigenspielers. Er war darum bemüht, mit seiner Melodie die dumpfen Trommelschläge zu umschlingen und mit immer neuen Verzierungen zu schmücken. Zögernd trat Jo ein. Das Trommeln wurde schneller. Dem Geigenspieler standen in seinem Bemühen sein Kunstwerk aufrechtzuerhalten Schweißperlen auf der Stirn. Es war erstaunlich dass er dies tatsächlich schaffte. Und noch schneller. Ein Klang erfüllte den Raum, der Jo in seiner Breite in Gedanken zu einem unendlichen Ozean geleitete. Jo schloss die Augen. Bald wurde ihm die Unermesslichkeit dieses Zaubers zur Qual. Der Ozean löste sich in einem schrillen Sinuston auf. Sein Kopf dröhnte. Jo zwang sich die Augen aufzureissen, wie um sich zu vergewissern, dass er noch am selben Ort war. Er sah die Gesellschaft mit taumelnden Bewegungen tanzen. Der Ausdruck von Verzückung lag in ihren verdrehten Augen. Viele hatten in das immer lauter werdende Getöse mit eingestimmt, als plötzlich Stille herrschte. Mit einem Rumpeln brachen mehrere der Anwesenden zusammen, was die übrigen zu Jo´s Überraschung jedoch in keiner Weise veranlasste, zur Hilfe zu eilen. Die Gesellschaft wandte ihre Gesichter dem Trommler zu. Rechts von ihm war im Halbdunkel eine schwere Holztür auszunehmen, die sich langsam öffnete. Etwas am Boden vor der Tür schimmerte matt. Der rote Fleck expandierte zu einem Teppichläufer, der sich von der Tür bis zur Wand gegenüber erstreckte. Eine neue Melodie spann Jo´s Seele ein. Ein leises Wimmern und Stöhnen breitete sich im Raum aus, ehe die Melodie zur Tür schwebte, um dort in Erwartung zu verweilen. Sie trat ein. Nackt
stand sie an der türschwelle. ein traum. hoffen dass der schädel nach ein paar stunden wieder normaldruck erreicht „saufen hilft da auch nicht“ erinnerung schießt in den kopf „mitgenommen siehst du aus“ versinken nur versinken.
Das Kuvert in Jo´s Hand war blütenweiss. Es gab keinen Absender und es fehlte die Empfängeradresse. ‚Sicher ein Werbeschreiben‘. „Ehrenwerter Herr. Da Ihr uns in keiner Weise mehr nützlich seid, gebe ich, dankend für Ihre Leistungen, Ihre Kündigung bekannt“. Jo faltete den Brief zusammen und trat aus dem Institutsgebäude. Die grauen Striche des Nieselregens ließen das Laternenlicht nur schwach zu ihm durchdringen, aber es war immerhin heller als in der Vorhalle des ehrwürdigen Altbaus. Die Universität sparte jetzt sogar bei der Beleuchtung. Er sah auf den Briefkopf. ‚Konček. Ungewöhnlich‘. Ein ihm unbekannter Name. Es musste sich um eine Verwechslung handeln. Selbst in der bestfunktionierenden Beamtenmaschinerie konnten Verwechslungen vorkommen. War H durch seinen Eifer am Institut zu höheren Würden gelangt und dieser Konček hatte seinen Platz eingenommen? Es war durchaus vorstellbar. Die Angestellten des Mittelbaus munkelten schon länger, dass H den Rektorsposten annehmen würde. Aber die Behördenmühlen mahlten langsam. Dass der Brief also tatsächlich für Jo bestimmt war somit unwahrscheinlich. ‚Das Schreiben hat sicher wegen der regen Betriebsamkeit vor der allgemeinen Weihnachtsabsenz aus reinem Versehen den Weg in mein Brieffach gefunden‘. Wieder und wieder studierte er die Zeilen. ‚Liest sich wie ein Kündigungsschreiben eines unbedeutenden Abteilungsleiters an seinen noch unbedeutenderen Angestellten‘. Es gab keinerlei Anzeichen auf die offizielle Herkunft des Briefes.
Es stürmte. Jo senkte den Kopf. Er kam kaum voran. Er sah auf die Handyanzeige. ‚Zehn vor halb acht. Sie ist sicher schon gegangen‘.

Sonntag, 11. Januar 2015

Early morning boarding

https://www.youtube.com/watch?v=RFQHwlGhvP4


5) bilder

behutsame bewachung von erinnerungen. man sperrt sie weg in schmiedeeisernen truhen. schwere schlösser davor (süße feuerrot und weiss. wehendes haar. banner einer göttin angebetet).

„mein süßer krieger kämpfst um mich mit ritterlicher tugendhaftigkeit. wirst du mich auch gewinnen ich weiß es noch nicht“ kaffeeflecken auf dem zettel. tugendhaftigkeit verschmiert. auf der brüchigen tischplatte verdrecktes frühstücksgeschirr daneben. eilig die seele durchgestochen. nebelschwaden der vergangenen nacht. langsam weichend. tageslicht diffundiert in den trägen geist. ankommen im laboratorium messen nach dieser nacht (ihr heisser busen auf der haut) laserbrille feuer konzentrieren ein gänseblümchen reisst sich die blütenblätter aus sie liebt mich nicht gas durch die kupferrohre unsichtbar equilibrieren. der stickstoff dampfend schnee auf den gefäßen (sie im strickpullover. wollhaube „warte auf mich“ x-haxn mit schiern dran. süß. neben der piste ruhe fast romantisch. schnaufend steht sie da die kalte luft färbt ihre wangen rot. den frierenden atem vom mund küssen).

(sie wälzen sich im knirschenden schnee).

es klingt nicht laut wenn glas zerspringt. „Brompentafluorid ist eine stechend riechende gelbe bis rote Flüssigkeit, die sich in Wasser zersetzt[4] und fast alle Materialien angreift. Mit organischen Verbindungen ist die Reaktion zum Teil sehr heftig, unter Umständen explosiv. Der Stoff selbst ist zwar unbrennbar, reagiert jedoch derartig stark mit brennbaren Stoffen, dass eventuell keine Zündquelle für einen Brand benötigt wird, und bestehende Brände stark gefördert werden” die luft stickig gelb das innere des Teide dürfte ähnlich aussehen (geil da runterrieseln. löchrige turnschuhe boxershort sonnenbrille. ostbahnkurti aus dem autoradio a schriat fiari zwa schriat zruk) schwefel riecht nicht stechend. die tür erreicht. laboratorien haben feuerlöscher.

raus.

Samstag, 10. Januar 2015

The Poet - "Eremite" on Violoncello

Let the dragons out

Hallo!
Heute möchte ich euch die Lyrics von "Let the dragons out" schreiben. Das Lied findet ihr auf youtube, poet graz Kanal.

Let the dragons out

On a gloomy autumn day
Reality turned into play
Cars not moving nevermore
A rock transformed intoi a door

And then I saw her passing by
She whispered "it´s so simple, boy!
Just let the dragons out and fly."

On that cold rainy autumn day
I saw my world would fade away
Shivering, scared I rang her bell
Kneeling down I screamed my spell

She whispered "it´s so simple, boy!
Just let the dragons out and fly."

She took my hand she took my fears
Showed me her land wiped off my tears
We walked like shadows sailed through night
We flew through dawn into the light

She disappeared and I awoke
I felt a pain as my heart broke
I walked down to the riverside
The glinting wet a mirror bright
A flickering figure deeply sighed
And whispered "it´s so simple, boy!
Just let the dragons out and fly."

 Baba!



Mittwoch, 7. Januar 2015

Hallo! Schöcklblick, Kapitel 4



freunde

er sei froh dass es ihr besser gehe. drei wochen so matt lange zeit drei wochen kein sex. wie könne man das aushalten ständig auf suche „oder auf den berg“ „ersatzbefriedigung“ Konrad lacht „zieht einen halt rauf“ „du ziehst mich da rauf”. die grube noch immer nicht schneefrei. schräg über den hang am felsband entlang zur kante wunderschöne aussicht bis nach oben „überhaupt wozu das ganze“ „was das ganze“ „leben und so familie kinder wo führt das hin wo bleibst du da noch. früher. alles locker weißt du noch wir waren cool. jetzt. ein bier die müdigkeit in den knochen alt werden. will´s mir nicht vorstellen. Susi ist auch schon ugly“ Konrad zurückgefallen. gedämpfte stimme. hinter der felsnase murmelnd „da geht´s runter“ der körper nach vorne gedehnt tiefer abgrund „jetzt komm“ die scharte.

der letzte sonnenstrahl streichelt den fels.


Baba!