Don't feel insecure about your German knowledge, the poem is in Grazerisch :-)
(The) PoetGraz
Prolog – Der Lord
I woa a Lord in a'm
friedlichen Land
I woa vom König die
rechte Hand
Doch finstre Zeiten
san kommen
und die fröhlichen
Lieder verstummen
Denn sei Sohn herrscht
mit Morden des Blut an der Hand
Angst und Not ham die
Leit scho seit Jahren im Land
In den Kerkern die
Schreie der Folter und Pein
In den prunkvollen Hallen
Bankette und Wein
"Im Schatten der
Türme um Mitternacht
Wird endlich der König
umbracht!"
Da König hat mit der
verlogenen Brut
angfacht a tödlich
brennende Glut:
in da Nacht hat da
Priester mit'm König no glacht
und am Morgen hams
die ganzen Verschwörer abgschlacht
Da Priester woas er
hat alle verratn
mit ihm hat des Land
jetzt den schlimmsten Paten
Mitm letzten Atemzug
schreib is auf
und geb dem Schicksal
seinen Lauf
"Im Schatten der
Türme um Mitternacht
Wird endlich der Priester
umbracht!"
Rache
A neblige Stadt
a düstre Au
Die Träume fliehen
aus,m dämmrigen Tal
Zu den Türmen die weit
in Himmel aufragn
Die glänzenden Zinnen
mit Hochmut tragen
Zwa Brüda wachen langsam
auf
Versorgn die Pferd
reit,n den Hügel rauf
Galoppiern übern
Burggrabn durchs Portal
Die Stiegen hinauf in
Krönungssaal
Jetzt ziagt a Bua sei
Schwert
Da König steht
verkehrt
Da Bua holt aus und
zielt
Und sticht´n König
ab.
Ihr Vata woa damals lang
eingesperrt
Da hat ma wüde
Gschichtn gheat
dass der Lord den
König umbringen wuit
dass er die Macht an
sich reißen wuit
In da Zön hom die
Gschwister ihn dann gfundn
Die Fiaß mit die Händ
auf´n Rückn bundn
Is da Lord von da Zöndeckn
ghängt
Da tote Körper
schiach verrenkt
Da ziagt da Bua sei
Schwert
Da Priester hat´n net
gheat
Da Bua holt aus und
zielt
Und sticht´n Priester
ab.
Und des Bluat leicht
rot in da Moagnsonn.
Epilog - Herbstwind
Vater was hast du mit
mir tan
i frist mei Lebn nur
im Wahn
Vater wegn dir is alles
gschehn
Blätter im Herbstwind
verwehn
Blätter im Herbstwind
verwehn
Vater loss mi net
allan
mei Lebn is verwirkt
und vertan
Vater du host do alles
gsehn
Blätter im Herbstwind
verwehn
Blätter im Herbstwind
verwehn
„Bruada, Rache is ka
Schand
dei Liebe wascht des
Blut von da Hand“
„Bruada, mei Lebensuhr bleibt stehn,
Blätter im Herbstwind
verwehn,
Blätter im Herbstwind
verwehn,
Blätter im Herbstwind
verwehn“
Im Winter friert die
Stadt unterm Schnee langsam zua
Im Winter braust da
Sturm über Wald und über Flur
Im See unterm Eis
schlaft a klana Bua
Im See unterm Eis
find sei Sö endlich Rua
Im See unterm Eis
schlaft a klana Bua
Im See unterm Eis
find sei Sö endlich Rua